Better know....a battleground: Georgia
Damit hier nicht nur demokratische Hochburgen zum Zuge kommen, wird nun mit dem erzrepublikanischen Georgia auch noch der viertgrößte Super-Tuesday-Staat vorgestellt.
Im Vorfeld des Unabhängigkeitskrieges war Georgia eine der am stärksten republikanisch gesinnten Provinzen. Im Mai 1775 stürmten die Siedler das königliche Magazin von Savannah und nahmen die Munition an sich. Am 15. April, zwei Monate nach der Flucht des königlichen Gouverneurs, erließ der Provinzialkongress eine Verfassung, damit wurde sich Georgia unabhängig (eine eigenständige Unabhängigkeitserklärung gab es aber nicht). Bereits 1778 wurde Savannah aber von Loyalisten und britischen Streitkräften eingenommen und blieb bis zum Ende des Krieges in loyalistischer Hand. In dieser Zeit retten sich viele Sklaven in die Freiheit, indem sie in die britisch kontrollierten Gebiete flüchteten.
Nach dem Krieg etablierte sich die Baumwollwirtschaft, inklusive der Sklaverei, wieder in Georgia, in den 1830er Jahren kam der erste Goldrausch in der US-Geschichte hinzu. Die Zahl der Sklaven wuchs beständig, 1860 waren 44% der Bevölkerung Georgias versklavte Afroamerikaner.
Im Bürgerkrieg war Georgia Teil der Südstaaten-Konföderation, das erste größere Gefecht auf dem Boden des Staates fand 1863 statt. Georgia war auch Schauplatz von General Shermans legendärem "March to the sea". Hierbei marschierten die Unionstruppen unter Sherman von Atlanta (das sie niedergebrannt hatten, nachzulesen bei "gone with the wind") aus bis an die Atlantikküste und hinterließen dabei verbrannte Erde. Hiermit sollte die (Kriegs)wirtschaft der Konföderation geschwächt und der Nachschub konföderierter Truppen nach Virginia unterbunden werden. Beide Ziele wurden erreicht.
Nach dem Bürgerkrieg dauerte es noch fünf Jahre, bis Georgia als letzter ehemals konförderierter Staat wieder in die Union aufgenommen wurde. Die Demokraten Georgias sabotierten die "Reconstruction" mit großem Eifer und beachtlichem Erfolg. Trotz Ratifizierung des 14. und 15. Verfassungszusatzes wurde Stück für Stück die Vorkriegsordnung weitgehend wiederhergestellt. Dies führte 1869 zu einer Verlängerung der militärischen Besatzung durch den Bund und den Ausschluss der Repräsentanten Georgias aus dem Kongress. 1870 wurde Georgia schließlich wieder in die Union aufgenommen. Bei den Wahlen zum Parlament von Georgia erlangten die Demokraten große Mehrheiten in beiden Häusern und jagten den republikanischen Gouverneur aus dem Amt und aus dem Staat. Auch der Ku Klux Klan erfreute sich wachsender Beliebtheit im Staat. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein bildete Georgia zusammen mit Alabama und Mississippi den Kern des Widerstandes gegen die Gleichberechtigung der Afroamerikaner. 1964 stimmten sie für den Republikaner Barry Goldwater und 1968 für den als Unabhängigen antretenden Gouverneur von Alabama, George Wallace. Dieser war der letzte national bedeutende (offene) Vertreter der Rassentrennung und Abschaffung der Bürgerrechtsgesetze der Regierungen Kennedy und Johnson.
Zwei Demokraten gelang es seit 1960, Georgia zu gewinnen: Jimmy Carter (Georgia) und Bill Clinton (Arkansas), beides Südstaatenpolitiker. Für echte Liberale gab es in diesem Staat im 20. Jahrhundert nichts zu gewinnen. Und daran dürfte sich auch nicht so bald etwas ändern, auch wenn die zunehmende Wahlbeteiligung der afroamerikanischen Bevölkerung eine gegenläufige Tendenz darstellt.
- Hauptstadt: Atlanta
- Spitznamen: Peach State, Empire State of the South
- Motto: Wisdom, Justice, and Moderation
- Einwohner: 9,5 Mio. (9.)
- Fläche: 154.077 km² (24.)
- Durchschnittseinkommen: 48,388 $ (22.)
- in den USA seit: 1788 (4.)
- Region: South
- Gouverneur: George Ervin „Sonny“ Perdue III (R)
- Senatoren: Saxby Chambliss (R), Johnny Isakson (R)
Im Vorfeld des Unabhängigkeitskrieges war Georgia eine der am stärksten republikanisch gesinnten Provinzen. Im Mai 1775 stürmten die Siedler das königliche Magazin von Savannah und nahmen die Munition an sich. Am 15. April, zwei Monate nach der Flucht des königlichen Gouverneurs, erließ der Provinzialkongress eine Verfassung, damit wurde sich Georgia unabhängig (eine eigenständige Unabhängigkeitserklärung gab es aber nicht). Bereits 1778 wurde Savannah aber von Loyalisten und britischen Streitkräften eingenommen und blieb bis zum Ende des Krieges in loyalistischer Hand. In dieser Zeit retten sich viele Sklaven in die Freiheit, indem sie in die britisch kontrollierten Gebiete flüchteten.
Nach dem Krieg etablierte sich die Baumwollwirtschaft, inklusive der Sklaverei, wieder in Georgia, in den 1830er Jahren kam der erste Goldrausch in der US-Geschichte hinzu. Die Zahl der Sklaven wuchs beständig, 1860 waren 44% der Bevölkerung Georgias versklavte Afroamerikaner.
Im Bürgerkrieg war Georgia Teil der Südstaaten-Konföderation, das erste größere Gefecht auf dem Boden des Staates fand 1863 statt. Georgia war auch Schauplatz von General Shermans legendärem "March to the sea". Hierbei marschierten die Unionstruppen unter Sherman von Atlanta (das sie niedergebrannt hatten, nachzulesen bei "gone with the wind") aus bis an die Atlantikküste und hinterließen dabei verbrannte Erde. Hiermit sollte die (Kriegs)wirtschaft der Konföderation geschwächt und der Nachschub konföderierter Truppen nach Virginia unterbunden werden. Beide Ziele wurden erreicht.
Nach dem Bürgerkrieg dauerte es noch fünf Jahre, bis Georgia als letzter ehemals konförderierter Staat wieder in die Union aufgenommen wurde. Die Demokraten Georgias sabotierten die "Reconstruction" mit großem Eifer und beachtlichem Erfolg. Trotz Ratifizierung des 14. und 15. Verfassungszusatzes wurde Stück für Stück die Vorkriegsordnung weitgehend wiederhergestellt. Dies führte 1869 zu einer Verlängerung der militärischen Besatzung durch den Bund und den Ausschluss der Repräsentanten Georgias aus dem Kongress. 1870 wurde Georgia schließlich wieder in die Union aufgenommen. Bei den Wahlen zum Parlament von Georgia erlangten die Demokraten große Mehrheiten in beiden Häusern und jagten den republikanischen Gouverneur aus dem Amt und aus dem Staat. Auch der Ku Klux Klan erfreute sich wachsender Beliebtheit im Staat. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein bildete Georgia zusammen mit Alabama und Mississippi den Kern des Widerstandes gegen die Gleichberechtigung der Afroamerikaner. 1964 stimmten sie für den Republikaner Barry Goldwater und 1968 für den als Unabhängigen antretenden Gouverneur von Alabama, George Wallace. Dieser war der letzte national bedeutende (offene) Vertreter der Rassentrennung und Abschaffung der Bürgerrechtsgesetze der Regierungen Kennedy und Johnson.
Zwei Demokraten gelang es seit 1960, Georgia zu gewinnen: Jimmy Carter (Georgia) und Bill Clinton (Arkansas), beides Südstaatenpolitiker. Für echte Liberale gab es in diesem Staat im 20. Jahrhundert nichts zu gewinnen. Und daran dürfte sich auch nicht so bald etwas ändern, auch wenn die zunehmende Wahlbeteiligung der afroamerikanischen Bevölkerung eine gegenläufige Tendenz darstellt.
redpoint - 4. Feb, 16:01