Better know....a battleground: Nevada
Im Gegensatz zu Iowa, New Hampshire und South Carolina, die bereits traditionell eine wichtige Rolle bei den Vorwahlen spielen, ist Nevada neu im Kreise der "early states". Zu den Gründen später, zunächst die Daten:
Nevada ist den USA während des US-amerikanischen Bürgerkrieges 1864 beigetreten, daher rührt der Spruch "Battle Born" auf der Flagge des Staates. Der Name des Gebietes, das 1861 vom Utah-Territorium abgetrennt wurde, ist eine Abkürzung des spanischen "Sierra Nevada" (verschneites Gebirge) Die Eingliederung in die USA erfolgte wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl von 1864 und sollte helfen, Lincolns Wiederwahl und die Dominanz der Republikaner im Kongress zu sichern.
Zunächst waren der Bergbau und die Metallverarbeitung die wichtigsten Wirtschaftszweige Nevadas (beschrieben u.a. in dem Buch "Roughing It" von Mark Twain). Anfang des 20. Jahrhunderts gingen die Erträge aus dem Bergbau allerdings zurück, was die Politik dazu veranlasste, am 19. März 1931 das Glücksspiel zu legalisieren. Diese, ursprünglich als kurzfristig angedachte Maßnahme führte zu einem beispiellosen Boom, insbesondere in der Nachkriegszeit. Die Einwohnerzahl Nevadas wuchs zwischen 1950 und 2006 auf mehr als das fünfzehnfache an. Laut dem Zensus von 2006 liegt Nevada in der Liste der am schnellsten wachsenden Staaten, dies es 60 Jahre ununterbrochen angeführt hatte, nun auf Platz 2 hinter Arizona.
Dieses Wachstum blieb natürlich nicht ohne Einfluss auf die politische Bedeutung Nevadas. Konnte der Staat in den ersten 120 Jahren seines Bestehens lediglich 3 Wahlmännerstimmen bei den Wahlen zum Präsidenten abgeben, wurden es 1984 vier und 2004 erstmals fünf. Nach den Prognosen dürfte bei der nächsten Neuverteilungsrunde wiederum ein weiterer Kongressbezirk und damit eine weitere Stimme im Electoral College hinzukommen. Auch die anderen Staaten im südwestlichen Binnenland haben an Einfluss gewonnen: Kamen Nevada, Utah, Colorado, Arizona und New Mexico 1932 noch auf 19 Wahlmännerstimmen (so viele wie damals Michigan), waren es 2004 bereits 34 (Michigan+Wisconsin+Iowa), nach dem nächsten Zensus werden es vermutlich 38 sein.
Aber nicht nur das wachsende politische Gewicht macht diese Region so spannend. Es ändert sich auch die politische Landkarte der Region. Waren die Rockies über jahrzehnte eine sichere Bank für die Republikaner (der letzte demokratische Präsidentschaftskandidat, der in Nevada überdurchschnittlich abschneiden konnte, war JFK), konnten die Demokraten in den letzten Jahren in den o.g. Südweststaaten erheblich an Einfluss gewinnen. So sind die Gouverneure von Arizona, New Mexico und Colorado ebenso Demokraten wie 3 von 10 Senatoren. Bei den letzten Präsidentschaftswahlen lagen die Demokraten in Nevada und Colorado weniger als fünf, in New Mexico weniger als einen Prozentpunkt zurück. Alles in allem haben die Demokraten ein wichtiges strategisches Interesse an dieser Region, der mit Harry Reid (D-NV) eine Führungsfigur der Demokraten entstammt. So ist auch die Entscheidung, Nevada in den Kreis der "early states" zu erheben, eine strategische Entscheidung: Wer hier gut abschneidet, wird bei den Wahlen im November möglicherweise einen Trumpf im Ärmel haben, solange der Gegenkandidat nicht gerade John McCain heisst.
- Hauptstadt: Carson City
- Spitznamen: Silver State
- Motto: All For Our Country
- Einwohner: 2,5 Mio. (35.)
- Fläche: 286.367 km² (7.)
- Durchschnittseinkommen: 51.036 $ (17.)
- in den USA seit: 1864 (36.)
- Region: West
- Gouverneur: Jim Gibbons (R)
- Senatoren: Harry Reid (D, Majority Leader),John Ensign (R)
Nevada ist den USA während des US-amerikanischen Bürgerkrieges 1864 beigetreten, daher rührt der Spruch "Battle Born" auf der Flagge des Staates. Der Name des Gebietes, das 1861 vom Utah-Territorium abgetrennt wurde, ist eine Abkürzung des spanischen "Sierra Nevada" (verschneites Gebirge) Die Eingliederung in die USA erfolgte wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl von 1864 und sollte helfen, Lincolns Wiederwahl und die Dominanz der Republikaner im Kongress zu sichern.
Zunächst waren der Bergbau und die Metallverarbeitung die wichtigsten Wirtschaftszweige Nevadas (beschrieben u.a. in dem Buch "Roughing It" von Mark Twain). Anfang des 20. Jahrhunderts gingen die Erträge aus dem Bergbau allerdings zurück, was die Politik dazu veranlasste, am 19. März 1931 das Glücksspiel zu legalisieren. Diese, ursprünglich als kurzfristig angedachte Maßnahme führte zu einem beispiellosen Boom, insbesondere in der Nachkriegszeit. Die Einwohnerzahl Nevadas wuchs zwischen 1950 und 2006 auf mehr als das fünfzehnfache an. Laut dem Zensus von 2006 liegt Nevada in der Liste der am schnellsten wachsenden Staaten, dies es 60 Jahre ununterbrochen angeführt hatte, nun auf Platz 2 hinter Arizona.
Dieses Wachstum blieb natürlich nicht ohne Einfluss auf die politische Bedeutung Nevadas. Konnte der Staat in den ersten 120 Jahren seines Bestehens lediglich 3 Wahlmännerstimmen bei den Wahlen zum Präsidenten abgeben, wurden es 1984 vier und 2004 erstmals fünf. Nach den Prognosen dürfte bei der nächsten Neuverteilungsrunde wiederum ein weiterer Kongressbezirk und damit eine weitere Stimme im Electoral College hinzukommen. Auch die anderen Staaten im südwestlichen Binnenland haben an Einfluss gewonnen: Kamen Nevada, Utah, Colorado, Arizona und New Mexico 1932 noch auf 19 Wahlmännerstimmen (so viele wie damals Michigan), waren es 2004 bereits 34 (Michigan+Wisconsin+Iowa), nach dem nächsten Zensus werden es vermutlich 38 sein.
Aber nicht nur das wachsende politische Gewicht macht diese Region so spannend. Es ändert sich auch die politische Landkarte der Region. Waren die Rockies über jahrzehnte eine sichere Bank für die Republikaner (der letzte demokratische Präsidentschaftskandidat, der in Nevada überdurchschnittlich abschneiden konnte, war JFK), konnten die Demokraten in den letzten Jahren in den o.g. Südweststaaten erheblich an Einfluss gewinnen. So sind die Gouverneure von Arizona, New Mexico und Colorado ebenso Demokraten wie 3 von 10 Senatoren. Bei den letzten Präsidentschaftswahlen lagen die Demokraten in Nevada und Colorado weniger als fünf, in New Mexico weniger als einen Prozentpunkt zurück. Alles in allem haben die Demokraten ein wichtiges strategisches Interesse an dieser Region, der mit Harry Reid (D-NV) eine Führungsfigur der Demokraten entstammt. So ist auch die Entscheidung, Nevada in den Kreis der "early states" zu erheben, eine strategische Entscheidung: Wer hier gut abschneidet, wird bei den Wahlen im November möglicherweise einen Trumpf im Ärmel haben, solange der Gegenkandidat nicht gerade John McCain heisst.
redpoint - 12. Jan, 01:47