Was bisher geschah...

Es ist doch ein Weilchen her, seit ich die letzten Einträge geschrieben habe. Und in der Zwischenzeit hat sich einiges getan, die Ereignisdichte fällt in den beiden Lagern allerdings sehr unterschiedlich aus. Bei den Demokraten ist business as usual, mal davon abgesehen, dass Hillary jetzt auch in Iowa wettbewerbsfähig ist. Sollte sie dort und in New Hampshire gewinnen, könnte der Drops bereits Mitte Januar gelutscht sein und die Demokraten könnten bereits den eigentlichen Wahlkampf vorbereiten. Wobei es eine Zeit dauern könnte, bis sie erfahren, gegen wen es den geht.
Denn bei den Republikanern geht es zu wie bei Hempels unterm Bett. Die wellenförmigen Hypes nehmen kein Ende. Nach der Giuliani-Welle im Frühjahr, der Thompson-Welle im Sommer und der Romney-Welle im Herbst gab es im Dezember zunächst einmal eine Huckabee-Welle - und was für eine! Der Mann kam ja quasi aus dem Nichts, er dümpelte bei fast allen Umfragen im niedrigen einstelligen Bereich und wurde teilweise gar nicht abgefragt. In Iowa gelang es ihm aber, sich Stück für Stück nach oben zu arbeiten. Hilfreich war dabei sicherlich die absolut enttäuschende Performance von Fred Thompson. Und bei der Suche nach einem neuen Liebling landete manch konservativer Republikaner bei dem Prediger aus Arkansas. Und so gelang Huckabee am 27.11. das unfassbare: In einer Iowa-Umfrage des renommierten Rassmussen Reports lag er auf Platz 1. Danach ging es Schlag auf Schlag:
4.12.: +7 in South Carolina (vor Thompson, Romney)
6.12.: +22 in Iowa (Romney)
9.12.: +3 in Georgia (Thompson), Platz 2 in Wisconsin (-6 auf Giuliani)
12.12.: +12 in Texas (Giuliani)
13.12.: +4 in Florida (Giuliani), Platu 2 in Illinois (-2 auf Giuliani)
17.12.: Platz 2 in Kalifornien (-8 auf Giuliani)

...und so weiter. Dabei muss angemerkt werden, dass manches, was in den USA so als Umfrage verkauft wird, aus fachlicher Sicht jeder Beschreibung spottet (ich sage nur: 200 Befragte!). Aber es geht auch nicht um die konkreten Ergebnisse, sondern um die Tatsache, dass einer wie Huckabee mit den großen Jungs mitspielen kann und das auch in großen Staaten wie Kalifornien und Florida. Sollte er in den ersten Staaten gut abschneiden, vielleicht zwei davon gewinnen, wird auch das Geld kommen, was bislang Huckabees größtes Problem darstellt. Und dann könnte er ein echtes Problem für Giuliani werden.
Aber damit nicht genug, in der zweiten Dezemberhälfte ereignete sich noch eine weitere kleine Welle: Ein im wahrsten Wortsinn alter Bekannter ist wieder da: John McCain! Dass man den nicht abschreiben darf, gehörte den ganzen Herbst über, als er quasi pleite im einstelligen Umfragenbereich herumdümpelte, zu den meistbemühten Allgemeinplätzen der Kommentatoren. Was die Leute nicht davon abhielt, ihn dennoch abzuschreiben. Und so ist die Überraschung groß, dass er in New Hampshire Mitt Romney eng auf den Fersen ist. McCain hat dort die Unterstützung einer einflussreichen konservativen Zeitung gewonnen und der Neuengland-Staat ist traditionell ein gutes Pflaster für den alten Haudegen. Zugute kommen könnte ihm, dass im Zuge der Ereignisse in Pakistan die Außenpolitik wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist. Hier hat McCain die stärksten Kompetenzwerte zu bieten. Ob dieser Schlussspurt aber am Ende noch was retten kann, bleibt abzuwarten.
Ansonsten sind noch zwei Abgänge zu vermelden. Sam "Chrrrrrr" Brownback und Tom "Mekka Bomber" Tancredo haben ihre Kandidaturen zurückgezogen. Brownback unterstützt nun McCain, Tancredo unterstützt Romney. Brownback garnierte seinen Rückzug mit dem dezenten Hinweis, dass Wahlkämpfe nicht der richtige Zeitpunkt für Immigrations-Debatten sind. Soso! Damit ist von unserem Rechtskonservativen Fähnlein Fieselschweif nur noch Track in Gestalt von Duncan "Zaunkönig" Hunter
übrig. Ron Paul hingegen ist nicht nur noch da, sondern erfreut sich auch wachsender Beliebtheit in der echten Welt, nachdem er ja schon der Held des WWW ist. In einigen Umfragen konnte er sogar in die Nähe der 10%-Marke vordringen. Das alles wird vermutlich nichts nützen, aber andererseits: bei diesen Republikanern kann man wirklich nichts mehr ausschließen.

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