Super Tuesday LIVE: Vorbemerkungen

Nachdem das bei den Florida-Vorwahlen schon ganz spaßig war, versuch ichs auch heute am Super Tuesday mal mit einem Live-Blog. Da allerdings absehbar ist, dass sich das Spektakel gut und gern 18 Stunden hinziehen kann, kann ich nicht versprechen, die komplette Zeit durchzuhalten. Aber Versuch macht klug!
Ganz kurz zu den Aussichten:
Bei den Republikanern wird allenthalben mit einem Durchmarsch von McCain gerechnet, ob dies passiert, wird vermutlich schon relativ früh deutlich: McCain setzt darauf, in den moderaten Staaten im Nordosten die big points in New York und New Jersey zu holen, und in den südlichen Staaten (wie z.B. Georgia), wenn überhaupt, dann nur an Huckabee zu verlieren. Die meisten dieser Staaten liegt in der Eastern Standard Time Zone, so dass hier gegen 2 Uhr MEZ die Messen gesungen sein dürften. Richtig spannend wird es für die Republikaner dann wohl erst in Kalifornien wieder. Dort werden die 173 Delegierten überwiegend in einer Art Mehrheitswahlsystem auf Bezirksebene verteilt, so dass, wer in Kalifornien leicht vorn liegt, zwar nicht alle, aber doch den größten Teil der kalifornischen Delegierten holen kann. Die Kalifornier sind eigentlich auch die einzigen, die McCain den Tag noch verderben können. Verliert er dort trotz der Unterstützung von Gouverneur Schwarzenegger, nähme das seinem Sieg im gesamten Super Tuesday doch den Glanz.
Bei den Demokraten sind drei Dinge besonders spannend:
Frage 1: Wie schneidet Obama in Clintons Stammwählerschaft (eingefleischte Demokraten, ältere Wähler, Frauen, Latinos, der Nordosten) ab?
Frage 2: Wie schneidet Clinton in Obamas Stammwählerschaft (Neuwähler, Unabhängige, Jungwähler, Afroamerikaner, der Süden und Mittelwesten) am?
Frage 3: Wie geht Kalifornien aus?
Bei den Demokraten werden die Delegierten anteilig vergeben. Das wird vor allem dazu führen, dass heute nacht dort keine endgültige Entscheidung fallen wird, vielmehr werden beide Kandidaten heute zwischen 40 und 60 Prozent der Delegierten abräumen können. Demnach werden sich morgen vormittag vermutlich beide Lager zum Sieger erklären: Die eine Seite, weil sie mehr Delegierte hat, die andere, weil sie mehr Staaten gewonnen hat. Darauf meint dann die eine Seite wieder, sie hätte aber die großen Staaten gewonnen, während die andere Seite darauf verweist, sie hätte in der Stammwählerschaft der gegnerischen Partei besonders gut abgeschnitten usw...
Das proportionale Zuteilungsverfahren bringt es auch mit sich, dass große Staaten wie Kalifornien, New York, Illinois und Georgia besonders wichtig werden: Hier kann man mit knappen prozentualen Vorsprüngen schnell mal über 20 Delegierte Vorsprung auf die Konkurrenz gutmachen, was in den kleineren Staaten kaum aufzuholen sein wird.
So, abschließend mache ich noch etwas richtig wildes: Eine Delegiertenstimmenprognose!!! Ich wage dies, weil es erstens ein derart kühnes Unterfangen ist, dass mir niemand böse sein wird, wenn ich komplett falsch liege. Und zweitens hab ich dann eine gute Ausrede: Die Prognose basiert auf den letzten Umfragen in den jeweiligen Staaten und was von denen zu halten ist...ich sage nur New Hampshire.
Demnach ergibt sich bei den Demokraten (ohne Superdelegates) folgendes Bild:
Clinton: 885 (52%)
Obama: 809 (48%)

Für die Republikaner weissage ich (ohne unpledged delegates):
McCain: 572 (57%)
Romney: 256 (26%)
Huckabee: 172 (17%)

Schaun wir mal, wie es wird.

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