Better know....a battleground: California

Am Super Tuesday entscheiden die Wählerinnen und Wähler in einigen der großen US-Bundesstaaten. So auch im einwohnerstärksten Staat, Kalifornien, dem Zentrum der Unterhaltungsindustrie und des liberalen Amerika.
  • Hauptstadt: Sacramento
  • Flagge des Staates California
  • Spitznamen: The Golden State
  • Motto: Eureka
  • Einwohner: 36,5 Mio. (1.)
  • Fläche: 423.970 km² (3.)
  • Durchschnittseinkommen: 54,385 $ (11.)
  • in den USA seit: 1850 (31.)
  • Region: West
  • Gouverneur: Arnold Schwarzenegger (R)
  • Senatoren: Dianne Feinstein (D), Barbara Boxer (D)
  • Mitglied des Repräsentantenhauses: u.a. Nancy Pelosi (D), Speaker of the U.S. House of Representatives
Der Name Kalifornien geht vermutlich auf das Buch "Las Sergas de Esplandián" von García Ordóñez Rodríguez de Montalvo zurück. In diesem 1510 erschienen Werk ist von einem sagenhaften Land die Rede, das von einer Königin Califia regiert wird. Sicher ist man sich allerdings nicht, der Name könnte auch direkt aus dem Spanischen stammen (caliente fornalia: heißer Ofen) oder aus einer Sprache der Native Americans (kali forno: hohe Berge). Man weiss es nicht.
Die ersten Europäer erreichten Kalifornien im Jahre 1542, allerdings hielten sich die europäischen Aktivitäten in dieser Region, von gelegentlichen unbeabsichtigten Besuchen von Schiffen verschiedener europäischer Staaten abgesehen, lange Zeit in Grenzen. Das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Kalifornien war lange Zeit ein von (europäischer) Besiedlung relativ unbehelligter Teil der spanischen und später mexikanischen Provinz Kalifornien, die auch Baja California, die noch heute mexikanische Halbinsel Niederkalifornien, umfasste. Erst in den 1820er Jahren kamen Siedler aus den USA und Kanada in die Region und siedelten sich an. 1846 fand die "Bear Flag Revolt" statt, in der sich die Siedler Kaliforniens gegen die mexikanische Regierung erhoben und die "California Republic" ausriefen. Dieser war allerdings nur ein kurzes Leben beschieden: Ebenfalls 1846 begann der Krieg zwischen den USA und Mexiko und führte zu einer Besetzung (Ober)kaliforniens. An dessen Ende stand der Vertrag von Guadalupe Hidalgo, der einen der größten Gebietsgewinne in der US-Geschichte darstellte und in dem auch das Gebiet des heutigen Kaliforniens den USA zufiel. 1850 wurde Kalifornien schließlich als 31. Bundesstaat in die Union aufgenommen. Von da an begann ein beispielloses Bevölkerungswachstum in diesem bis dato kaum besiedelten Gebiet (1850: 92.597 Einwohner). Bereits zehn Jahre nach Eintritt in die Union war die Bevölkerung auf über 350.000 angewachsen und vervierzigfachte sich in den folgenden einhundert Jahren. Die transkontinentale Eisenbahnverbindung, transkontinentale Highways wie die legendäre Route 66 und das Aufkommen der Inlandsflugwesens (es entwickelte sich!*) waren wichtige Voraussetzungen für dieses Wachstum.
In den 1920er Jahren siedelten sich mehrere Filmstudios im Randgebiet von Los Angeles an, zumeist in einer Region namens Hollywoodland. Dies hatte unter anderem mit der geografischen Vielfalt Kaliforniens zu tun, die flache Ebenen und Wüsten ebenso zu bieten hatte wie verschneite Berge und das Meer.
Das überwiegend gute Wetter und die Lage am Pazifik machte Kalifornien während des zweiten Weltkrieges zu einem wichtigen Militärstandort. Das Wetter bot ideale Übungsbedingungen für die Pilotenausbildung, so dass viele Luftwaffenstützpunkte und praktischerweise auch gleich Flugzeugfabriken in Kalifornien eröffnet wurden.
In den 1960er Jahren machte sich Kalifornien, vor allem San Francisco als Ausgangspunkt der Friedensbewegung, von der nach dem Ende des Vietnamkrieges die Hippie-Kultur zurückblieb. Damit einher ging eine politisch-juristische Liberalisierung Kaliforniens, die in den 1960ern vor allem von Kaliforniens Oberstem Gerichtshof unter Chief Justice Roger J. Traynor vorangetrieben wurde.
Bis zum Ende des Kalten Krieges war Kalifornien, was Präsidentschaftswahlen angeht, durchaus ein gutes Pflaster für die Republikaner (zwischen 1938-88 konnten nur die Präsidenten Roosevelt, Truman und Johnson Kalifornien für die Demokraten gewinnen - Kennedy und Carter scheiterten ebenso wie alle erfolglosen demokratischen Kandidaten) - das hat sich seitdem dramatisch geändert. Mit zunehmender Diversifizierung der kalifornischen Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten hat sich Kalifornien zu einer Hochburg der Demokraten entwickelt, so dass die Demokraten die 55 Wahlmännerstimmen des größten Bundesstaates fest in ihre Wahlkampfplanungen einrechnen konnten. Hier droht nun allerdings Gefahr in Form von Plänen der kalifornischen Republikaner, die Wahlmännerstimmen zukünftig nicht mehr nach dem "the winner takes it all"-Prinzip zu vergeben, sondern auf Basis der Kongresswahlkreise. Dies hätte bei dem Wahlergebnis von 2004 zu einer Verteilung von etwa 35:20 für die Demokraten geführt. Damit würden den Demokraten, sollten diese Pläne realisiert werden, zukünftig Wahlmännerstimmen von der Größenordnung Ohios oder Pennssylvanias fehlen. Gouverneur Schwarzenegger lehnt derlei zwar ab, dennoch könnten die Republikaner einen solchen Vorschlag zur Volksabstimmung stellen. Dagegen müssten die Demokraten dann mit viel Geld und Organisation ankämpfen, was ihnen an anderer Stelle fehlen würde. Es lohnt sich also, den Staat in den kommenden Monaten im Auge zu behalten.

*Wer das nicht verstanden hat, dem sei Michail Soschtschenkos "Die Kuh im Propeller", bevorzugt in Rezitation von Manfred Krug, anempfohlen.

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