Michigan Democrats for....Romney???
Die Demokraten stehen ja , wie beschrieben, heute abend in Michigan vor einem besonderen primary. Und so gibt es allerlei Überlegungen, was abstimmungswillige Demokraten mit ihrer Stimme so anfangen werden. Dabei können sie in Michigan nicht nur bei den Demokraten mitstimmen, sondern, wenn sie mögen, auch bei den Republikanern, weil die Vorwahlen in Michigan "open primaries" sind. Stellt sich also die Frage, welcher Kandidat hiervon profitieren könnte. Zunächst einmal dürfte John McCain der Republikaner sein, der für den Durchschnittsdemokraten am ehesten attraktiv ist. Aber auch Mike Huckabee könnte mit seinen eher linken wirtschafts- und sozialpolitischen Ideen gut abschneiden.
Schlechte Nachrichten also für Mitt Romney? Nicht unbedingt! Georg Watzlawek (der momentan gerade drüben ist und sicher interessante Beobachtungen aus der Nahdistanz berichten wird) hat was spannendes ausgegraben: Die einflussreiche Website DailyKos, Rückgrat des radikalen Flügels der Demokraten, wirbt dafür, dass Demokraten heute abend Mitt Romney wählen. Dies freilich nicht aus inhaltlicher Übereinstimmung heraus, sondern als eine Art Guerilla-Taktik: Mitt Romney hat sich bislang als aggressiver Wahlkämpfer gezeigt, der nicht vor negative campaigning gegen seine Gegner halt macht. So etwas ist für die Gegenseite (also in dem Fall die Demokraten) eine feine Sache, liefert es einem doch ausreichend Munition für den Hauptwahlkampf, abgesehen davon, dass die Republikaner natürlich weniger Ressourcen im eigentlichen Wahlkampf zur Verfügung haben, wenn sie sich erst noch eine monatelange Schlammschlacht in der eigenen Partei liefern müssen. Für die Demokraten wäre es also durchaus wünschenswert, dass Mitt Romney noch ein Weilchen dabei bleibt - dazu müsste er aber wohl Michigan gewinnen. Und da keinesfalls sicher ist, ob er das alleine schafft, versucht DailyKos da ein wenig nachzuhelfen. Und die diebische Freude, wenn Mitt Romney einen Wahlsieg feiern muss, den er nur mit Hilfe des "linken" Flügels der Demokraten erringen konnte, gibts als Bonus gratis dazu. Mal sehen, ob's gelingt
Diese kleine Geschichte, will ich mal nutzen, um ein paar Worte über diesen, wie gesagt durchaus einflussreichen, Teil der demokratischen Partei zu verlieren. Hinter DailyKos steht der am 11. September 1971 in Chicago geborene und in El Salvador aufgewachsene Markos Moulitsas (Zúniga). Moulitsas gehörte den US-Streitkräften von 1989-1992 an und verpasste den Golfkrieg "by a hair". Nach seinem Ausscheiden studierte er an der NIU Philosophie, Journalismus und Politikwissenschaft (1992-96) und an der Boston University Jura (1996-99). Seine Website, DailyKos ("Kos" war sein Spitzname beim Militär), entwickelte sich zu einer der einflussreichsten liberalen Websites der USA, mit einer großen Schar an regelmäßigen und Gast-Bloggern. Darüber hinaus unterstützt Moulitsas seit 2004 auch eine Vielzahl an Kandidaten der Demokraten, insbesondere durch Fundraising. Der bekannteste hiervon ist Sen. Jim Webb (D-VA), der 2006 spektakulär gegen die Nachwuchshoffnung der Republikaner, George Allen, gewann. DailyKos richtet außerdem seit 2006 eine der wichtigsten Conventions der liberalen Blogger-Szene, das YearlyKos (welches zukünftig allerdings "Netroots Nation" heißen wird) aus. Die nächste Convention wird voraussichtlich im Juli 2008 in Austin, TX stattfinden. 2007 fand auf dem YearlyKos-Treffen eine bemerkenswerte Debatte zum Thema "Einfluss von Lobbygruppen" zwischen Barack Obama und John Edwards auf der einen und Hillary Clinton auf der anderen Seite statt.
Unfreiwillige Publicity verschaffte Moulitsas der konservative FOX-Moderator Bill O'Reilly, der DailyKos mit dem Ku-Klux-Klan und den Nazis verglich. Dazu ein Beitrag von Stephen Colbert nebst Interview desselben mit Markos Moulitsas:
Schlechte Nachrichten also für Mitt Romney? Nicht unbedingt! Georg Watzlawek (der momentan gerade drüben ist und sicher interessante Beobachtungen aus der Nahdistanz berichten wird) hat was spannendes ausgegraben: Die einflussreiche Website DailyKos, Rückgrat des radikalen Flügels der Demokraten, wirbt dafür, dass Demokraten heute abend Mitt Romney wählen. Dies freilich nicht aus inhaltlicher Übereinstimmung heraus, sondern als eine Art Guerilla-Taktik: Mitt Romney hat sich bislang als aggressiver Wahlkämpfer gezeigt, der nicht vor negative campaigning gegen seine Gegner halt macht. So etwas ist für die Gegenseite (also in dem Fall die Demokraten) eine feine Sache, liefert es einem doch ausreichend Munition für den Hauptwahlkampf, abgesehen davon, dass die Republikaner natürlich weniger Ressourcen im eigentlichen Wahlkampf zur Verfügung haben, wenn sie sich erst noch eine monatelange Schlammschlacht in der eigenen Partei liefern müssen. Für die Demokraten wäre es also durchaus wünschenswert, dass Mitt Romney noch ein Weilchen dabei bleibt - dazu müsste er aber wohl Michigan gewinnen. Und da keinesfalls sicher ist, ob er das alleine schafft, versucht DailyKos da ein wenig nachzuhelfen. Und die diebische Freude, wenn Mitt Romney einen Wahlsieg feiern muss, den er nur mit Hilfe des "linken" Flügels der Demokraten erringen konnte, gibts als Bonus gratis dazu. Mal sehen, ob's gelingt
Diese kleine Geschichte, will ich mal nutzen, um ein paar Worte über diesen, wie gesagt durchaus einflussreichen, Teil der demokratischen Partei zu verlieren. Hinter DailyKos steht der am 11. September 1971 in Chicago geborene und in El Salvador aufgewachsene Markos Moulitsas (Zúniga). Moulitsas gehörte den US-Streitkräften von 1989-1992 an und verpasste den Golfkrieg "by a hair". Nach seinem Ausscheiden studierte er an der NIU Philosophie, Journalismus und Politikwissenschaft (1992-96) und an der Boston University Jura (1996-99). Seine Website, DailyKos ("Kos" war sein Spitzname beim Militär), entwickelte sich zu einer der einflussreichsten liberalen Websites der USA, mit einer großen Schar an regelmäßigen und Gast-Bloggern. Darüber hinaus unterstützt Moulitsas seit 2004 auch eine Vielzahl an Kandidaten der Demokraten, insbesondere durch Fundraising. Der bekannteste hiervon ist Sen. Jim Webb (D-VA), der 2006 spektakulär gegen die Nachwuchshoffnung der Republikaner, George Allen, gewann. DailyKos richtet außerdem seit 2006 eine der wichtigsten Conventions der liberalen Blogger-Szene, das YearlyKos (welches zukünftig allerdings "Netroots Nation" heißen wird) aus. Die nächste Convention wird voraussichtlich im Juli 2008 in Austin, TX stattfinden. 2007 fand auf dem YearlyKos-Treffen eine bemerkenswerte Debatte zum Thema "Einfluss von Lobbygruppen" zwischen Barack Obama und John Edwards auf der einen und Hillary Clinton auf der anderen Seite statt.
Unfreiwillige Publicity verschaffte Moulitsas der konservative FOX-Moderator Bill O'Reilly, der DailyKos mit dem Ku-Klux-Klan und den Nazis verglich. Dazu ein Beitrag von Stephen Colbert nebst Interview desselben mit Markos Moulitsas:
redpoint - 15. Jan, 11:54