Einer geht noch...

...einer geht noch weg. Die Seuche für die Republikaner im Senat nimmt einfach kein Ende. Nach den Rückzugs-Ankündigungen von Sen. Wayne Allard (R-CO), Sen. Larry Craig (R-ID), Sen. John Warner (R-VA) und Sen. Chuck Hagel (R-NE) hat nun ein weiterer republikanischer Senator angekündigt, sich im nächsten Jahr nicht der Wiederwahl zu stellen: Sen. Pete Domenici (R-NM) Wie Craig, Warner und Hagel ist Domenici ein republikanisches Urgestein. Bereits seit 1973 gehört er dem Senat an und hat bereits an mehr als 13.000 Abstimmungen teilgenommen, was außer ihm in der US-Geschichte lediglich sieben Senatoren fertig bekommen haben. Nationale Berühmtheit erlangte Domenici allerdings vor allem im Zusammenhang mit der Affäre um 8 entlassene Bundesanwälte, die u.a. auch zum Rücktritt von Justizminister Gonzales führte. Im Vorfeld der Zwischenwahlen 2006 versuchte Domenici in mehreren Telefonaten, Druck auf den später entlassenen Bundesanwalt Iglesias auszuüben, damit dieser Untersuchungen gegen demokratische Politiker vorantreiben möge. Diese Affäre hat die Wiederwahl-Chancen Domenicis erheblich geschmälert, zumal New Mexico in den vergangenen Jahren ein hart umkämpfter Staat geworden ist. Sein Rückzug wiederum bietet den Demokraten ein weiteres attraktives Ziel für die anstehenden Senatswahlen. Auf republikanischer Seite hat bereits die Abgeordnete Rep. Heather Wilson (R-NM) ihre Kandidatur erklärt, bei den Demokraten sind u.a. die ehemalige Generalstaatsanwältin Patricia Madrid, die stellvertretende Gouverneurin Diane Denish sowie der Abgeordnete Rep. Tom Udall (D-NM) interessiert. So weit, so unspektakulär. Eine gewaltige Trumpfkarte haben die Demokraten aber noch im Ärmel: Gouverneur Bill Richardson. Der ist immens populär und darf sich nicht erneut der Wiederwahl zum Gouverneur stellen. Das Problem: Richardson ist immer noch Bewerber um das demokratische Präsidentschafts-Ticket mit guten Aussichten auf die Vizepräsidentschaft. Da kommt auf Sen. Chuck Schumer (D-NY), den Wahlkampfmanager der Demokraten im Senat, wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit zu. Gelingt es ihm allerdings, Richardson zu einer Kandidatur zu überreden, dürfte dieser Sitz im US-Senat wohl klar an die Demokraten gehen. Und dies dürfte die Demokraten der magischen Zahl von 60 Sitzen den möglicherweise entscheidenden Schritt näher bringen.

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