Yes he can!
So, da bin ich mal wieder. In den vergangenen Tagen fanden Vorwahlen in vier Bundesstaaten und auf den Virgin Islands statt. Bei den Demokraten konnte Barack Obama erwartungsgemäß alle fünf Wahlen gewinnen, allerdings mit beeindruckendem Vorsprung: In Maine und Maryland verfehlte er die 60%-Marke (nach gegenwärtigem Auszählungsstand) knapp, in Virginia konnte er fast 64%, in Washington D.C. über 75% der Stimmen einfahren. Zum Vergleich: Hillary Clinton konnte bisher nur in einem einzigen Staat über 60% holen: In Arkansas, in dem sie vor 1992 quasi die "first lady" war, siegte sie klar mit 70%. Obama hingegen gelang der Sprung über die 60er-Marke zwölf Mal, in den zugegebenermaßen bevölkerungsarmen Staaten Idaho, Alaska und Kansas sowie in D.C. konnte er sogar über 70% einfahren, in ersterem sogar fast 80.
Das alles sieht recht beeindruckend aus, spielt aber am Ende nicht wirklich eine Rolle (zumal die meisten von Obamas Spitzenergebnissen aus Caucusses stammen). Bedeutender ist da schon, dass es Obama wesentlich besser als Clinton gelingt, in das Wählerpotential des jeweils anderen einzudringen. Während er seinen überwältigenden Vorsprung bei Afroamerikanern, Jungwählern und Unabhängigen halten und teilweise noch ausbauen konnte er z.B. in Virginia Clinton auch bei den Gewerkschaftsmitgliedern, den über-65jährigen und den weißen Wählern schlagen. Selbst die weißen Frauen, Clintons stärkste Bastion, haben nur noch mit 53 zu 47 Prozent Clinton gewählt. Es scheint, als gelänge es Obama immer besser, die Partei hinter sich zu vereinen - Stück für Stück. Und dann sind da noch die Superdelegates: Unter diesen 796 Delegierten, die kraft Amtes mit entscheiden dürfen und möglicherweise die Entscheidung herbeiführen werden, sind unter anderem sämtliche demokratischen Mitglieder des Kongresses von denen der überwiegende Teil (alle Mitglieder des Repräsentantenhauses und einige Senatoren) in diesem Jahr wiedergewählt werden wollen. Das selbe gilt für einige Gouverneure, die ebenfalls Superdelegates sind. Und die haben ein Interesse daran, im Windschatten eines populären Präsidentschaftskandidaten mitzusegeln. Und die Parteiführung - auch deren Mitglieder sind Superdelegates - will vor allem im November gegen John McCain gewinnen, egal mit wem. Und für beide Wünsche scheint Obama momentan die etwas bessere Wahl - so dass durchaus damit gerechnet werden kann, dass in den kommenden Wochen sein "Superdelegates"-Konto spürbar anwächst. Und schließlich ist da auch noch die finanzielle Situation zu nennnen, die für Obama deutlich besser aussieht. Und das ist angesichts der großen Staaten, die im März anstehen, sehr bedeutend.
Gleichwohl ist es zu früh, Hillary Clinton bereits abzuschreiben. In drei Bereichen muss die Sentorin jetzt arbeiten, um wieder in die Offensive zu kommen:
Das alles sieht recht beeindruckend aus, spielt aber am Ende nicht wirklich eine Rolle (zumal die meisten von Obamas Spitzenergebnissen aus Caucusses stammen). Bedeutender ist da schon, dass es Obama wesentlich besser als Clinton gelingt, in das Wählerpotential des jeweils anderen einzudringen. Während er seinen überwältigenden Vorsprung bei Afroamerikanern, Jungwählern und Unabhängigen halten und teilweise noch ausbauen konnte er z.B. in Virginia Clinton auch bei den Gewerkschaftsmitgliedern, den über-65jährigen und den weißen Wählern schlagen. Selbst die weißen Frauen, Clintons stärkste Bastion, haben nur noch mit 53 zu 47 Prozent Clinton gewählt. Es scheint, als gelänge es Obama immer besser, die Partei hinter sich zu vereinen - Stück für Stück. Und dann sind da noch die Superdelegates: Unter diesen 796 Delegierten, die kraft Amtes mit entscheiden dürfen und möglicherweise die Entscheidung herbeiführen werden, sind unter anderem sämtliche demokratischen Mitglieder des Kongresses von denen der überwiegende Teil (alle Mitglieder des Repräsentantenhauses und einige Senatoren) in diesem Jahr wiedergewählt werden wollen. Das selbe gilt für einige Gouverneure, die ebenfalls Superdelegates sind. Und die haben ein Interesse daran, im Windschatten eines populären Präsidentschaftskandidaten mitzusegeln. Und die Parteiführung - auch deren Mitglieder sind Superdelegates - will vor allem im November gegen John McCain gewinnen, egal mit wem. Und für beide Wünsche scheint Obama momentan die etwas bessere Wahl - so dass durchaus damit gerechnet werden kann, dass in den kommenden Wochen sein "Superdelegates"-Konto spürbar anwächst. Und schließlich ist da auch noch die finanzielle Situation zu nennnen, die für Obama deutlich besser aussieht. Und das ist angesichts der großen Staaten, die im März anstehen, sehr bedeutend.
Gleichwohl ist es zu früh, Hillary Clinton bereits abzuschreiben. In drei Bereichen muss die Sentorin jetzt arbeiten, um wieder in die Offensive zu kommen:
- Da wären zunächst die Vorwahlen in Texas und Ohio am 4. März. Während in Texas die Latinos eine wichtige Rolle spielen, sind es in Ohio gewerkschaftlich orientierte Industriearbeiter - beides Gruppen, die Clinton eher gewogen sind. Diese beiden Staaten muss Clinton gewinnen, setzt sich in einem von den beiden Obama durch, wirds finster. Die Vorwahlen in Vermont und Rhode Island, die am gleichen Tag stattfinden, werden eher eher eine untergeordnete Rolle spielen.
- Dann wären da noch die Delegierten von Michigan und Florida. Das Clinton-Lager macht seit einiger Zeit Druck, dass diese bei der convention doch mitstimmen können. Sie jetzt zu 100% zuzulassen wäre nicht nur eine Demütigung der Parteiführung, es wäre auch unfair gegenüber Obama, der sich an das Versprechen, dort keinen Wahlkampf zu führen, hielt. Andererseits ist die vollständige Nichtberücksichtigung auch eine schwere Hypothek für die Wahlen im November - Michigan und Florida sind zwei der strategisch wichtigen Swing States. Denkbar wäre also ein Kompromiss, mit dem z.B. die Delegierten Floridas und Michigans jeweils eine halbe Stimme erhalten, vergleichbar den Vertretern der Auslandsdemokraten oder der Überseegebiete. Auch dann allerdings würde Clinton einen enormen Schub bekommen, da sie beide Staaten deutlich gewonnen hatte.
- Und schließlich sind da noch die Superdelegates. Dort liegt Clinton bislang klar vorn und daran hat sich seit dem Super Tuesday auch noch nichts weltbewegendes geändert. Zwar ist die Situation für Obama im Moment sehr günstig, hier aufzuholen, das bedeutet aber auch, dass es ihm, wenn nicht jetzt, dann gar nicht gelingen wird. Und Clinton hat hier eine wichtige Trumpfkarte in der Hand: den 42. Präsidenten der USA. Wenn der alle Leute anruft, die ihm irgendwann zwischen 1992 und 2000 mal etwas zu verdanken hatten...da kommt was zusammen.
redpoint - 13. Feb, 10:05